Der “Weiler Omagen” wurde erstmals 1336 geschichtlich erwähnt. Er gehörte zur Kölner Grundherrschaft St. Aposteln, kirchlich allerdings zur Ortschaft Morken-Harff. Wegen sich ständig verschlechternder Lage durch die Überschwemmungen der Vorflut der Erft hatte das Gebäude nasse Fundamente. Zusätzlich drohte es in einem Wasserloch zu versinken. Omagen war ein sogenannter Siedlungsweiler und bestand aus einer Burg und vier umliegenden Nebenhöfen. Er lag am Tiergarten an der alten Verbindungsstraße von Kaster nach Morken-Harff und Königshoven. Als er dem Braunkohlketagebau weichen musste, bestand er nur noch aus einem einzelnen Gebäude mit Gasthof und dem “Omagener Kreuz”.
In den früheren Jahrhunderten war Omagen noch ein wirklicher Siedlungsweiler und bestand aus dem eigentlichen Namensgeber, dem Burghof Omagen und vier umliegenden Nebenhöfen. Ein Lageplan aus dem Jahre 1821 liefert sogar eindeutig den Beweis, dass Omagen noch im vorigen Jahrhundert aus fünf Großhöfen bestand. Im Jahre 1343 wurde Omagen als “Omeyhen by Caster” urkundlich erwähnt. Das damals aus drei Hofstätten bestehende Areal war gegenüber dem Apostelstift in Köln zehntpflichtig. Vier Jahre darauf, im Jahre 1350, schlichtete Graf Gerhard von Berg einen wegen dieses Zehntens ausgebrochenen Streit zwischen den Rittern Volmershoven und Heinrich von Overbach einerseits und dem Apostelstift andererseits zugunsten der Siftsherren. Hier wird Omagen als “Ombechem by Caster” genannt. Der Burghof und die beiden anderen Höfe sind von Wassergräben umgeben. Die Hofanlage wurde nach dem 30jährigen Krieg 1649 neu errichtet. Diese Anlage hatte einen rechteckigen Innenhof, der von vier langgestreckten Gebäuden umschlossen wurde. An der Nordseite der Anlage stand ein zweistöckiges Herrenhaus, dessen Erdgeschoss aus Feldbrandsteinen bestand. Die Wände des Obergeschosses bestanden aus Fachwerk, das von Fußstreben gestüzt wurde.
Das Obergeschoss verfügte über Kreuzstockfenste, die in späterer Zeit vergrößert wurden. Umschlossen wurden die Gebäude von einem Wassergraben, der durch eine Zugbrücke den Hof mit der Umgebung verband. Im Jahre 1687 wird der Junger Wilhelm von Reiferscheidt als Besitzer erwähnt. Als weitere Inhaber der Lehen werden die Familien von Rotkirch, von Eyll und von Zweiffel aufgeführt. Wer von diesen das eigenrliche Burghaus innehatte, ist nicht mehr festzustellen. Es entzieht sich ebenfalls unserer Kenntnis, wann die Güter in bürgerlichen Besitz übergegangen sind. Jedoch im Jahre 1801, so könen wir der Inschrift des Omagener Kreuzes entnehmen, errichteten die Besitzer des anderen Gutshofes, gegenüber dem Effertzhof liegend, dieses “Omagener Kreuz”. Es waren die Eheleute Anton und Margarethe Becker, geb. Koenen. Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts starb die Familie Becker aus. Ihr Hof ging an einen Bauern aus Kaster über. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Gebäude dann abgebrochen. Ebenso erging es auch dem Nachbarhof, der im Besitz der Rademacher war. Lange Zeit waren die Burggebäude im Besitzder Familie Kaumanns. die Söhne der Familie waren als Bürgermeister in Kaster, dem Amt Königshoven in Harff und in Bedburg tätig. Als letzte lebten dann die kinderlosen Geschwister Anton, Margarethe und Josef Kaumanns auf der Burg Omagen. Noch im Jahre 1890 wurde die Burg Omagen mit folgenden Worten beschrieben: ” Zweigeschossiger, an der Nordseite des achteckigen Wirtschaftshofes gelegener Ziegelbau von sechs Fensterachsen mit geschweiften und abgtreppten Giebeln aus dem 17. Jahrhundert. An der Nordostecke des Hauses ein bis zum Hauptgesims hochgeführter Turm mit zierlich geschweifter Schieferhaube. Der westliche Teil des Hauses wird von einem einfachen rundbogigen Tor durchbrochen, an dem noch die Spuren einer Zugbrücke erkennbar sind.
Die Wirtschaftsgebäude sind modern, die Wassergräben der Anlage sind zugeschüttet. Die Zuschüttung der Wassergräben war der Anfang vom Ende der Burg. Die in Unkenntnis der folgenden wirtschaftlichen Interesse vorgenommene Maßnahme ist nichr nur Omagen zum Verhängnis geworden. Eine Reihe anderer Wasserburgen hat das selbe Schicksal ereilt. Durch das Zuschütten der Wassergräben wurde die Vorflut abgeriegelt und damit ein Aufstau des Grundwassers bewirkt, der die Feutigkeit in den Außenmauern hochtreibt. Für das am westliche Hang der breiten Erftmulde gelegene Burghaus Omagen war das besonders gefährlich. Tatsächlich zeigte sich schon bald, was man angerichtet hatte.
Die Keller des Hauses standen öfters vollkommen unter Wasser, das Zerstörungswerk begann. Das Schicksal der Burg wurde endgültig besiegelt, als sich der neue Besitzer, der Tierarzt Dr. Franken aus Tollhausen, der sie 1926 erstanden hatte, jedes Verständnis für das wertvolle, kulturhistorische Erbe, das ihm zu eigen geworden war, fehlte. Trotz aller Wiederstände des Provinzialkonservators für Denkmalschutz, der sich für die Erhaltung der Anlage einsetzte, wurde das Burghaus und die damit verbundenen Nebengebäude niedergerissen und bis 1935 dem Erdboden gleich gemacht. Die übrig gebliebenen Ländereien wurden dann den Landwirten Gebrüder Rath aus Harff zur weiteren Bearbeitung überlassen. Die Bewirtschaftung geschah dann von Harff aus. Somit hat sich der hemalige Siedlungsweiler mit seinen vier Gutshöfen und dem Burghaus in nur einem Jahrhundert zu einem Einzelhof zurückgebildet. Die freundliche Wirtin des Effertzhofes wusste dem Gaste so mancherlei interessante Einzelheiten zu berichten, sowohl von den malerischen Burggebäuden selbst, die sie gekannt hat, als auch von ihren letzten Besitzern. Der Gasthof Omagen fiel dann als letztes Gebäude dem Braunkohletagebau zum Opfer. Das “Omagener Kreuz” ist das einzige Relikt, das von der Burg Omagen übriggeblieben ist und steht heute an der Schützendelle. Es wird vom 3. Jägerzug Schützendelle seit Jahren gehegt und gepflegt.
Das heutige Omagener Kreuz wird vom Regimentszug “3. Schill’sche Offiziere” gepflegt.