Die Bürger-Schützenbruderschaft Morken-Harff feierte mit Kirchgang, anschließendem Frühstück und Jahreshauptversammlung das Sebastianusfest. Brudermeister Willi Kessel begrüßte Dechant Dr. Martin Manuel Pozuelo, Schützenkönig Herbert Schmitz sowie die ältesten Schützenbrüder Walter Willi Hesse 88 und Peter Wego 87 Jahre. Für 60 Jahre Mitgliedschaft ehrte er Matthias Dresen. Am Abend fand der Familienball statt.
Am Samstagmittag begann das Schützenfest. Die Artillerie verkündete mit lauten Böllerschüssen an der Königsresidenz weithin hörbar die Eröffnung der Festtage. Am Nachmittag wurde der Schützenkönig Ralf Kleinheuer abgeholt und es ging zum Ehrendenkmal vor dem Friedhof. Hier wurden zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege die Kranzniederlegung mit dem Lied „Ich hatt´ einen Kameraden und der „Großen Zapfenstreich“ von den Musikcorps gespielt. Zum Eröffnungsball ging es dann ins Festzelt.
Am Sonntag um fünf Uhr in der Frühe wurde Kaster traditionell musikalisch geweckt. Nach der Krönungsmesse, in der das Schützenkönigspaar Ralf und Karin Kleinheuer, Jungschützenprinz Ingo Knabben und der Sohn des Königspaares Schülerprinz Markus Kleinheuer gekrönt wurden, folgte die Kirchenparade, dann ging es zum Frühschoppen ins Festzelt. Hier ehrte Brudermeister Willi Kessel den 2. Jägerzug, aus dem der Schützenkönig Ralf Kleinheuer kommt, für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Bruderschaft. Der 2. Jägerzug hatte sich groß in Szene gesetzt und mit vereinten Kräften auf dem Messweg eine Königsburg aufgebaut, die ihresgleichen nirgendwo zu sehen war. Oberst Reinhard Köpp hatte sich etwas Neues einfallen lassen. Das Schützenkönigspaar mit seinem Hofstaat wird jetzt immer an der Residenz von einem Musikblock abgeholt und zu St. Rochus-Strasse gespielt. Hier nehmen die Schützen jetzt Aufstellung und das Königspaar wird in Zukunft die Schützenfront abschreiten. Diese Neuerung kam besonders gut bei der Bevölkerung an. Längstens nach dem Festzug, beim großen Schützenfest der Bürger-Schützenbruderschaft Morken-Harff stand fest, wie glanzvoll dieses Fest war. Mit ihren tollen Kleidern stellte die König alle in den Schatten. Auf ihrem langen Fußweg erntete sie Beifall auf offener Szene. Ebenso erging es den zehn Hofdamen, die ebenfalls diesem Festzug einen modischen Touch verliehen. Dass dieses Fest auch über die Grenzen des Ortes hinaus einen hervorragend Ruf genießt, bewies die große Zahl der Gäste, die aus anderen Städten nach Kaster kamen. So sind auch die vielen tausenden von Menschen am Straßenrand zu erklären, die sich an den exakt marschierenden Gruppen erfreuen, schrieb die Presse. Ein weiterer Höhepunkt war der Krönungsball, bei dem viel Unterhaltung geboten wurde.
Eine weitere Besonderheit des Bürger-Schützenfestes sind der Klompenzug und der Klompenball der am Montag stattfand. In schweren reichlich geschmückten Holzklompen gehen die Teilnehmer des Zuges, hier gehen dann auch die Frauen mit in feschen Dirndln, durch den Ort. Nach der Musik- und Klompenparade auf der Harffer Schlossallee, ging es zum Festzelt wo in fröhlicher Schützenmanier kräftig gefeiert wurde. Es bleibt festzustellen, dass das Schützenfest 1990 für den Gastgeber mehr als erfolgreich und auch sehr unterhaltsam war.